Sonntag, 29. April 2007

Fruehling


Es ist Fruehling. Ich habe heute schon in kurzer Hose und barfuss auf unserem vorderen Balkon in der Sonne gesessen, mit dem Computer auf dem Schoss und dem Headset auf dem Kopf telefoniert, waehrend die Krischblueten um mich herumgefloegen sind und die Sonne vor dem blauen Himmel auf mich niederschien. Es ist Fruehling.

Dienstag, 24. April 2007

6. Tag Tour Guide Training

Den sechsten Tag unserer Tour haben wir ganz in den Rocky Mountains verbracht. Angefangen hat der Tag wie üblich morgens kurz vor 6:00 Uhr mit dem Aufstehen. Um 7:00 Uhr dann frühstück, allerdings diesmal im Hotel, was in Kanada eher die Ausnahme ist. Die meisten Hotels sind nicht einmal darauf eingerichten. Es ist hierzulande mit Sicherheit nicht die wichtigste Mahlzeit am Tage. Ausgesehen hat das Frühstück dafür ganz normal, so wie die in Kanada eben aussehen: Rührei oder Spiegelei, mit Bratkartoffeln, gebratenem Schicken, Würstchen, Ketchup und für die meisten Kaffee. Nach diesem Gaumenschmaus ging es dann auch wie jeden Tag um 8:00 Uhr mit unserem Bus weiter.

Der Schnee war schön aber kalt und hoch. Wir hatten es ca. -15° C, was im Vergleich zu den früh- lingshaften +15° C aus Vancouver doch ein deutlicher Unterschied war. Ich wollte unter solchen Konditionen nicht unbedingt einen Reisebuch fahren müssen.

Unsere Reise führte uns unter anderem zum Lake Louise, der von vielen Leuten, die ich kenne, als der schönste Ort der Welt bezeichnet wird. Ich fand es auch schön, doch vielleicht trübte die dicke Schneedecke und die Wolken etwas den Genuss. Dann ging es schließlich noch mit der Seilbahn auf einen Berg mit schönem Ausblick über Banff.

Wer noch nicht mit einem solchen Gerät gefahren ist, sollte besser Schwindelfrei sein. Die Scheiben waren extra groß, um die Gegend zu bewundern und man hing nur an einem dünnen Drahtseil, mit fast nichts unter seinen Füßen. Zum Glück war es eidgenössische Qualitätsarbeit, was mich etwas beruhigte.

In Banff gibt es ein kleines hervorragendes Museum, dass sich auf das Leben der Indianer und Europäer zur Zeit der europäischen Besiedlung Kanadas spezialisiert hat. Im Vergleich zu den USA lief der Kontakt sehr viel friedlicher. Was nicht unbedingt heißt, dass diese Siedler bessere Menschen waren, wenn man sich anschaut, wie sie die chinesiche Bevölkerung unterdrückt haben. Aber zumindest die Beziehung zu den Indianern weitgehend über Handel und nicht Krieg.

Tiere haben wir einige gesehen. Leider keine Bären, die waren wohl noch etwas winterträge. Aber immerhin gab es edliche Wapiti-Hirsche, die hier leider Elks heißen. Das geht wohl auf einen Irrtum der ersten Eropäer zurück. Dafür heißen Elche hier Moose. Und Rothirsche sind Deer. Und Karibus gibt es auch noch. Und das soll man sich dann noch alles merken und unterscheiden können.

Sonntag, 22. April 2007

5. Tag Tour Guide Training

Von Kamloops ging es heute nach Jasper. Das heisst heute ging es in die Rocky Mountains. Ich kann es nicht anders sagen: die sind spektakulär. Zum einen sind die kanadischen Rockies durch die Gletscher in den Eiszeiten sehr steil, mit spitzen Gipfeln und tiefen Tälern. Zum anderen hatte es kurz vor unserer Reise zo viel geschneit, wie in den letzten 25 Jahren nicht mehr. Dadurch kamen besonders die Kontraste gut herüber und die Landschaft wirkte malerisch.

In Jasper angekommen haben wir eine mehrstündige Wanderung durch den Maligne Canyon gemacht. Das ist ein schmaler Spalt in der Erde, durch den ein Fluss fließt, der im Winter zufriert. Gefrorene Wasserfälle kannte ich schon aus Island, aber ich finde sie jedes Mal wunderschön. Es sieht aus, als ob jemand die Zeit angehalten hätte. Unsere Tour am Fuße des Canyons werden wir leider mit den Touristen nicht wiederholen können. Im Sommer herrscht im Canyon brütende Hitze, und man kann nur von oben auf den Fluss schauen.

Und jetzt mal was fur die Bildung: Wie erkennt man den Unterschied zwischen einen Braunbär und einem Grizzlybär? Ganz einfach, wenn man auf einen Baum flüchtet und der Bär klettert hinterher und greift einen oben auf den Ästen an, ist es ein Braunbär. Bleibt er aber unten stehen und schüttelt einen vom Baum runter und greift erst dann an, ist es ein Grizzly.

4. Tag Tour Guide Training

Heute fing unsere eigentliche Reise duch den Westen Kanadas an. Die Tages Etappe war von Vancouver nach Kamloops. Besonders hängen geblieben sind von diesem Tag drei Eindrücke:

1. Die ganze Region ist geprägt durch die Besiedlung der Goldsucher in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Fast jeder Ort hat eine Geschichte, die irgendwie mit den Goldsuchern verknüpft ist. Entweder hat dort irgendjemand Gold gefunden und tausende anderer sind ihm hinterher geeilt. Oder jemand hat kein Gold gefunden und sich deswegen zur Ruhe gesetzt, um einem zuverlässigeren Geschäft nachzugehen. Das hatte auch zu Folge, dass viele Orte innerhalb von wenigen Jahren von einigen hundert Bewohnern auf einige zehntausend angewachsen sind, um dann wieder auf ein paar hundert zu schrumpfen.

2. Die Landschaft ist einfach fasinierend. Das Land ist groß und weit und atemberaubend, zumindest aus heutiger Sicht. Die ersten europäischen Siedler hatten durchaus mit der Landschaft zu kämpfen. Der Fraser Canyon war zum Beispiel ein Jahrhundert lang fast unpassierbar. Da er aber eine wichtige Verbindung darstellte,

haben Menschen alles mögliche unternommen, um dennoch Trecks durch das Gebiet zu bekommen. Vor 50 Jahren hat man dann endlich geschafft eine Eisenbahn durch den Canyon zu bauen. Die Menge an Sprengungen und Brückenbau, die dafür nötig war, ist so groß wie für die 4000km von Vancouver nach Montreal, und die Strecke geht immerhin durch die Rocky Mountains.

3. Die Eisenbahn ist ein ganz wesentlicher Bestandteil der kanadischen Geschichte. Für mich als Politologe, stellen sich da ganz viele soziale Fragen, zu dem Leben der Menschen davor, wie „Welche Auswirkungen hatte die Eisenbahn auf die Staats- und Gesellschaftsbildung?“.

In den ersten 50-100 Jahre der neuzeitlichen Geschichte Kanadas, als es noch keine durchgehende Eisenbahn gab, war die einzige Möglichkeit der Kommunikation die 4000km aus dem Osten mehr oder minder zu Fuß zu gehen. Manchmal konnte man sicherlich ein Pferd nehmen und für andere Teilstrecken Kanus. Aber wie konnte man so eine Gesellschaft aufbauen, wie Recht und Ordnung erhalten? Falls es ein Buch geben sollte mit einem Titel wie „Die Eisenbahn und ihre sozialen Auswirkungen auf Kanada“ würde ich es liebend gerne einmal esen.

Samstag, 21. April 2007

3. Tag Tour Guide Training


Heute ging es früh raus, weil wir nach Vancouver Island wollten. Ich musste noch etwas früher aufstehen, weil unser Bus vom Hotel losfuhr, indem die anderen Teilnehmer waren. Ich hingegen musste dafür erst nach Downtown fahren.

Aus irgendeinem Grund gibt es von Vancouver keine Fähre nach Vancouver Island. Man muss dafür quer durch Vancouver und Richmond fahren, bis man schließlich in einen Ort mit dem schönen Namen Tsawwassen kommt. Dort nimmt man dann ein riesen großes Fährschiff zu den Inseln vor der Küste. Das neue Schiff der Reederei ist übrigens dieses Jahr in Flensburg gebaut worden, wir sind aber noch mit einem der alten gefahren.

Gesehen haben wir viel mehr als ich hier aufzählen kann. Zwei der Höhepunkte für mich waren sicherlich das Royal Museum of British Columbia in Victoria und der Butchard Garden. Gerade das Museum fand ich faszinierend. Leider haben wir ja keine echte Tour, sondern besichtigen nur kurz, die Plätze, die man gut mit Touristen besuchen kann. Deswegen war für ganze Museum nicht einmal eine Stunde Zeit, anstelle des ganzen Tages, den ich dort gerne verbracht hätte. Unsere Führerin im Museum hat einen unglaublichen Job vollbracht, 200 Jahre Geschichte so zu präsentieren, dass es auch noch Spaß macht und einiges hängen bleibt.

Der ganze Tag, wie auch die kommenden, war sehr schön - aber kein Urlaub. Es war harte Arbeit, auch wenn man manchmal nicht den Eindruck hatte. Aber wir mussten uns nicht nur die Fakten über die Sehenswürdigkeiten und die Geschichte merken, sondern auch die organisatorischen Dinge, auf was man bei der Fähre achten muss, welche Restaurants zu empfehlen sind, wieviel Zeit man für welche Etappe einplanen sollte etc. Außerdem haben wir angefangen selbst Vorträge zu halten. Ich hatte das Parlmentsgebäude. Da meine Einladung mit den Themen ja irgendwie schiefgelaufen war, hatte ich statt ein paar Wochen der Vorbereitung immer nur der Vorabend. Inhaltlich ging es aber, aber man muss natürlich auch auf viele andere Dinge achten, wie die Passagiere, ob sie einem noch zuhören und wie sie drauf sind, ob man sich für andere Hinweise unterbrechen muss, ob man das Mikro im fahrenden Bus richtig haelt, was gar nicht so einfach ist.

2. Tag Tour Guide Training

Den zweiten Tag haben wir in der Klasse verbracht. Es gab keinen Ausflug dafür viel Theorie, wie man Touren durchführt, wie das Unternehmen aufgebaut ist und was alles die Pflichten und Aufgaben eines Reiseleiters sind.

Mittwoch, 18. April 2007

Und nach ein wenig Werbung sind wir gleich wieder fuer sie da...

Nachdem sich einige Leute beschwert haben, wie ich den Blog nicht mehr update, wollte ich Euch wissen lassen, dass sehr wohl einiges zu berichten ist, ich aber einfach keine Zeit hatte. Ich bin aber zuversichtlich, dass ich am Wochenende wieder die ersten Artikel posten werden. Also werdet mir nicht untreu.