Donnerstag, 25. September 2008

Ich bin eine Kokosnuss

In Nordamerika geht man anders mit Menschenrassen um, als in Deutschland. Das hat sicher schon jeder in Hollywood-Filmen bemerkt, die sich ja stets bemühen 100% realistisch zu sein. Etwas anderes ist es jedoch, wenn man statt Filme zu sehen selbst in einer Stadt lebt, wo das Verständnis von Rassen und der alltägliche Umgang damit sehr unterschiedlich zu dem ist, was man gewohnt ist.

In Kanada ist es völlig selbstverständlich fremde Menschen anhand ihrer Rasse zu beschreiben.

Weisse, sind Menschen europäischer Abstammung. Sie werden auch oft Kaukasier genannt, was der offizielln US-amerkianischen Terminologie entspricht. Was ein bisschen eigenartig ist, wenn man bedenkt, dass der Kaukasus normalerweise nicht zu Europa gezählt wird, sondern Asien.

Menschen aus Lateinamerika werden meist Hispanier genannt, wie in den USA. Seltener sagt man auch Mexikaner.

Schwarze heissen einfach Schwarze oder auch oft Afrikaner.

Indianer werden wahlweise Indianer, Ureinwohner (engl.: Native) oder Erste Nationen genannt, was der offizielle kanadische Ausdruck ist.

Mit Asiaten sind nur Ostasiaten gemeint, namentlich Japaner, Chinesen, Koreaner, aber auch Vietnamesen und manchmal Philipinos.

Südasiaten, z.B. aus Indien und Pakistan, sind aber keine Asiaten, sondern werden hingegen Inder genannt, oder um Verwecheslungen mit Indianern zu vermeiden (da beide Gruppen im Englischen das gleiche Wort beschreibt) auch oft Ost-Inder. Da Inder aber nicht unbedingt aus Indien kommen müssen, sondern recht viele auch aus Fiji, Südafrika, Kenia oder Trinidad stammen, werden alle diese Menschen salopp auch als Braune bezeichnet.

Ich widerum sehe aus wie Brauner. Aber von meiner Kultur und vor allem von meinem deutlichen Akzent her, bin ich ein Weisser. Da ich nun also von außen braun und von innen weiß bin, macht mich das in Vancouver zu einer Kokosnuss.