Mittwoch, 28. März 2007

1. Tag Tour Director Training

Der weitere Verlauf des Tages wahr weniger verwirrend aber dafür sehr interessant. Die Gruppe besteht aus vielleicht 15 Leuten, die alle irgendwann aus unterschiedlichen Ländern nach Kanada gekommen sind. Die meisten haben bereits an der Ostküste für Jonview oder andere Unternehmen im Tourismusbereich gearbeitet. Ich war einer der wenigen der noch keine Erfahrung in dem Bereich hat und zu dem völlig neu in Kanada ist.

Nach einer theoretischen Einführung in das Thema haben wir dann gleich unsere erste Stadtrundfahrt gemacht. Es war sehr interessant, auch wenn die Erwartung, dass man bald selbst davorne mit dem Mikro in der Hand steht und die Gebäude an einem vorbeirauschen, die ganze Sache nochmal von einer anderen Seite beleuchtet hat.

Zum Abschluss sind dann noch zum Flughafen gefahren und haben uns angeschaut wo und wie man dort die Touristen abholt und in die Busse bekommt. Das war ein langer Tag, aber sehr interessant und endlich mal wieder einer unter lebenden Menschen.

Dies ist der Grund wieso Grund, wieso Vancouver auch manchmal Nord Hollywood genannt wird. Viele amerikanische Filme werden aus Gruenden der Kosten und der Landschaft in Beautiful British Columbia gedreht.



Ein Schuss mit einer Kanone morgens und abends um 9 Uhr hat frueher den Arbeitern gesagt, wann sie zu arbeiten haben und wann Feierabend ist.

Im Hintergrund das neue Kongresszentrum.







Die Capilano Suspension Bridge, die beruehmteste Haengebruecke der Region - und ganz schoen wacklig.

















Die Capilano Suspension Bridge im November 2006 mit einem 46.000 kg schweren Baum, der mit ca. 100 km/h waehrend eines Stumes auf die Bruecke gefallen ist.











Was auch immer du tust, es hat Auswirkungen fuer die naechsten sieben Generationen. Auch wenn ich nur fuenf erkennen kann, die Aussage gefaellt mir.

Wie ich zu einem Vorführobjekt wurde

Heute war mein erster Tag des 9-tägigen Trainings, um ein Touristenführer zu werden. Es kam wie es kommen musste. Ich wollte mich natürlich schick machen, was neben rasieren auch Haare schneiden und degleichen beinhaltete. Ich habe habe mich in einen Anzug geworfen, um am ersten Tag einen guten Eindruck zu machen – und siehe da, ich kam drei Minuten zu spät.

Die Tür war schon zu, ich mache sie auf, entschuldige mich und will ganz schnell und leise auf einen freien Platz hüpfen. Aber die Referentin grüßt mich und mein, ich sei wohl im falschen Raum, ich müsse wahrscheinlich eins weiter. Ich entschuldige mich nochmal für die Störung und will die Tür wieder schließen, da schiebt sie hinterher, es sei denn ich wolle zum Tour Director Training.

Nun, da wollte ich ja eigentlich hin, dachte ich bei mir. Oder waren Tour Guide und Tour Director etwas anderes? Verwirrung.

Was denn mein Name sei. Nein, dann sei ich hier tatsächlich falsch. Die Banker seien nebenan.

Nun, also ich wollte zu dem 9-tägigen Training von Jonview. Jetzt war sie verwirrt.

Ob ich denn eine Einladung hätte. Ja, aber die hatte ich nicht dabei, weil die als Email gekommen ist. Rätsel. Bei wem ich denn mein Vorstellungsgespräch gehabt habe.

Aha, den Herrn gibt es wirklich im Unternehmen. Nun, scheinbar war da wohl irgendwas irgendwo nicht weitergeleitet worden. Aber da ich bei den Bankern offensichtlich falsch und bei den Tour Directors scheinbar richtig war, wurde ich dann doch willkommen geheißen.

Hinterher haben wir alle dann noch viel gelacht. Und nicht nur das, wann immer im Laufe des Tages das Thema auf unvorhergesehene Ereignisse su sprechen kam, auf Fehlbuchungen oder die goldene Regel nie einen Kunden zu verärgern, durfte ich mit meinem Auftritt der Klasse als Beispiel dienen.

Sonntag, 11. März 2007

Kurusawa

Akira Kurusawa ist einer der besten Filmregisseure und Drehbuchautoren, den die Welt je gesehen hat. Darüber waren wir uns in unserer WG nach einigen Gesprächen einig und sicher. Es sind nicht nur erstklassige Geschichten sondern, die einzelnen Charaktere sind auch wundervoll dargestellt. In Europa ist er selbst nicht so bekannt, dort kennt man eher italienische und amerikanische Remakes von seinen Filmen. Einige davon sind auch recht gut gelungen, wie ‚Die Glorreichen Sieben’ und ‚Für eine handvoll Dollar’. Aber es geht natürlich nichts über das Original. Also beschlossen wir Kurusawa-Abende zu veranstalten.

Wir schauen uns einen Film von ihm auf DVD an, trinken dazu Sake, essen Sushi und trinken Sake. Das einzige Problem dabei ist, dass man so schlecht Untertitel lesen kann, während man gerade isst oder trinkt und an unserem Japanisch müssen wir noch arbeiten. Das japanische Schwert habe ich nur zur Deko dazu getan, wir duellieren uns nicht wirklich. Zwei Filme haben wir bisher gesehen und das war sehr unterhaltsam. 46 weitere von ihm sollen noch kommen. Wir haben also noch einiges vor.

Ich beim skypen


So sehe ich beim telefonieren über Skype aus. Herzlichen Dank Anja für das Foto.









Image kindly supported by © Anja Ortelbach.

Mein erstes Event

Mein erstes Event ist nun vorüber. Ich habe einiges dazugelernt und werde es sicherlich nicht genauso wiederholen. Insgesamt aber ist es recht gut gelaufen. Es waren mit über 60 Teilnehmern vielmehr Spieler dabei, als ich vermutet hatte. Da ich das Event aber für 10-100 angekündigt hatte, wollte ich auch mal ausprobieren, wie sich so eine große Gruppe handhaben läßt. Die Spieler hatten nicht nur zu kämpfen, sondern mußten auch zwei wichtige Entscheidungen fällen. Wer schon mal eine Diskussionsrunde mit mehr als 50 Leuten in der morphischen Welt geleitet hat, kann sich ungefähr vorstellen, wie das aussieht, wenn einem nur ein Chat zur Verfügung, um sich auszutauschen.

Wie ich es mir eigentlich hätte denken können, haben die Spieler die Entscheidung getroffen, die ich nie für möglich gehalten hätte. Wahrscheinlich hätte ich genau damit rechnen müssen. Es ging darum, dass die Menschen einen Ork gefangen hatten. Daraufhin hatten die Orks ihrerseits einen Menschen entführt und wollten die beiden jetzt austauschen. Soweit die Vorgeschichte. Nun sollten die Spieler entscheiden, ob sie dem zustimmten oder den Menschen lieber mit Waffengewalt befreien wollten. Sie haben sich für die friedliche Variante entschieden, was ich total klasse fand. Brachte ihnen leider keine sehr große Belohnung aber vom Rollenspiel-Aspekt her natürlich super.

Ich denke, die Eigenchaft des Spiels, dass nicht nur programmierte computergesteuerte Abenteuer existieren, sondern echte menschliche Spielleiter Events veranstalten, könnte das Spiel sehr interessant machen.

Sonntag, 4. März 2007

Panis et Circenses

Es kam die Frage auf, ob sich ein Park in der Nähe meiner Wohnung befindet. Ja, in der Tat. Hier die Satellitensicht. Es ist nur eine recht kleine aber viel genutzte Grünfläche mit einem Spielplatz und einer Baseballecke. Außerdem kann man da sogar am Wochenende Leute beim Fußballtarining sehen, dem echten Fußball, nicht diesem American Football.

Das wird hier insgesamt relativ häufig gespiel, hat aber keine Fans und erscheint deswegen auch nie in den Nachrichten. Ich habe schon dran gedacht im Sommer vom Park aus zu arbeiten, aber ich weiß noch nicht, ob das mit dem Internet von dort vernünftig geht. Ich befürchte, das könnte zu instabil oder zu langsam sein. Ich werde es aber auf alle Fälle ausprobieren und es Euch wissen lassen. Leider fehlen Sitzbänke, aber da ließe sich bestimmt etwas finden.

Und wo ich schon mal von Spielen rede, darf das Brot nicht fehlen. Ich habe eine weitere exotische :-) Gaumenfreude entdeckt: ein echtes Vollkornbrot. Sonst gibt es hier nur diese superleichten Brote, die auch mal von außen dunkel sein können aber stets 50% Luft enthalten. Selbst in Singen/Deutschland gab es außer im Walmart nirgendwo Brot, dass nicht mit Hefe aufgeblasen wurde.

Umso mehr freut es mich, dass ich jetzt einen Laden gefunden habe, indem es dieses leckere Vollkornbrot gibt. Dass der Laden keine Bäckerei ist sondern der ‚Real Canadian Superstore’ von den Ausmaßen eines kleinen Dorfes stört zwar das Einkaufsgefühl aber nicht den Geschmack. Außerdem muss ich den Bus dahin nehmen, aber auch das ist zu machen. Die Gewichtangaben sind hier alle so eigenartig. Das liegt daran, dass immer noch in Imperial Maßen gedacht und gerechnet wird, auch wenn bereits vor Jahrzehnten das metrische System eingeführt wurde. 454 Gramm sind 1 imperial pound.


3. image: logo by courtesy of Dimpflmeier Bakery