Das Auto, von dem ich berichtet hatte, war leider keine so gute Wahl. Der erste Tag war noch in Ordnung, sonst hätte ich auch gleich den Vorbesitzer angesprochen. Aber so nach drei Tagen fingen die Probleme an. Erst ganz im Kleinen, mit einem Lämpchen hier und einem komischen Geräusch dort, dann wurde es mehr. Die Werkstatt musste ich einige Male aufsuchen. Jedesmal haben sie etwas Neues gefunden, was gemacht werden musste. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das nur am Auto lag, oder ob das Taktik war. Irgendwann war dann fast alles in Ordnung, außer, dass der Benzinverbrauch von 12 Litern auf 100 km, langsam aber stetig auf 20 Liter angestiegen ist. Herausgestellt hat sich schließlich, dass ein kleines Problemchen, von dem sie mir am Anfang gesagt hatten, es sei nicht so wichtig, den Verbrauch hochgeschraubt hatte und dass ich nun deswegen neue Zylinderköpfe bräuchte. Das habe ich dann nicht mehr machen lassen.

Aber irgendwas musste ja getan werden. Also habe ich mir das billigste Auto gekauft, dass ich finden konnte (es war gerade Monatsende). Ein Abbield dessen findet ihr hier. Ob man es in der Tat Auto nennen kann, ist dem Betrachter überlassen. Ich nenne es für gewöhnlich einen „Haufen Rost auf vier Rädern“. Es hat nur vier Gänge, und der zweite davon geht nur mit Krach rein. Nur ein Außenspiegel, das Amaturenbrett ist nur spärlich beleuchtet. Es hat so viel Rost, dass ich die Nummernschilder nicht anbringen konnte, sondern sie mit Isoband in die Fenster geklebt habe. Der Motor und der Auspuss sind so laut, dass ich kein Radio hören kann und die Gurte würden mich im Ernstfall vermutlich nicht aufhalten kann. Die Tankanzeige steht die ganze Zeit auf „leer“, weswegen ich nur anhand der gefahrenen Kilometer sehen kann, ob ich zur Tankstelle muss. Da der Kilometer-Verbrauch natürlich sehr unterschiedlich sein kann,

fahre ich jetzt gerade meine zweite Tankladung auf Hochverbrauch. Ich fahre mit quietschenden Reifen an, schalte spät die Gänge hoch und früh wieder runter (außer dass der 2. Gang wie gesagt nicht gut rein geht). Ich mache was ich kann, um meinen Verbrauch bei dieser Tankfüllung hoch zu bekommen. Dann werde ich mir merken wie viele Kilometer ich damit geschafft habe und ab dem nächsten Mal gesitteter fahren.
Das ganze Schmuckstück in 20 Jahre alt und hat schon längst die 300.000 km überschritten. Aber was soll ich sagen? Seit einem Monat bringt mich diese kleine Rostlaube jeden Tag zuverlässig zur Arbeit und wieder nach Hause, und das ist weit mehr als ich von meinem alten Auto behaupten konnte.